Skalierbarkeit leitet sich vom lateinischen Wort scalae (Leiter, Treppe) ab und bezeichnet die Fähigkeit eines Systems sich an die Anforderungen einer steigenden Belastung auszuweiten, ohne dass dabei die Leistungsfähigkeit gemindert wird. Im betriebswirtschaftlichen Sinn beschreibt der Begriff die Fähigkeit eines Geschäftsmodells kontinuierlich zu expandieren beziehungsweise den Umsatz zu steigern, ohne dass parallel wesentliche Investitionen getätigt werden müssen. Die Skalierbarkeit ist eine zentrale Eigenschaft von Geschäftsmodellen.
Um Skalierbarkeit zu erreichen, müssen Unternehmen meist in Technologien investieren, die ihre Prozesse automatisieren und verschlanken. So haben beispielsweise Cloud-Computing-Technologien die Skalierbarkeit von Unternehmen erheblich verbessert, indem sie den Zugang zu zusätzlichen Ressourcen, die ein Schritthalten mit dem Wachstum ermöglichen, vereinfacht haben.
Ist ein Geschäftsmodell skalierbar, steigt mit wachsendem Umsatz auch die Gewinnmarge. Besonders digitale Geschäftsmodelle ohne physische Grenzen wie beispielsweise Online-Shops zeichnen sich durch einen hohen Grad an Skalierbarkeit aus, da nach dem Setup der Website und der Etablierung der Logistik nur begrenzt Neuinvestitionen für Infrastruktur und neue Mitarbeiter anstehen und dennoch höhere Umsätze und Gewinne erzielt werden können. Zudem können sich eCommerce-Geschäftsmodelle schnell auf Änderungen in der Nachfrage reagieren und flexibel an Kundenbedürfnisse anpassen.
Welche Arten von Skalierbarkeit gibt es?
In einem unternehmerischen Kontext gibt es verschiedene Arten der Skalierbarkeit. Von horizontaler Skalierbarkeit spricht man, wenn ein System durch das Ausweiten der Hardware- oder Softwarelandschaft mehr Arbeit bewältigen kann. Die Last wird also verteilt. So können beispielsweise gleichzeitig mehr Transaktionen durchgeführt werden.
Die vertikale Skalierbarkeit beschreibt Aufrüsten oder Ersetzen einer bestehenden Hardware. Beispiele hierfür sind das Aufrüsten des Arbeitsspeichers oder das Einsetzen eines leistungsfähigeren Speichers. Unternehmen können die vertikale Skalierbarkeit beispielsweise nutzen, größere Datenmengen zu verarbeiten oder um mehr Benutzer zu unterstützen.
Eine weitere Art ist die organisatorische Skalierbarkeit. Diese bezieht sich auf die Fähigkeit eines Unternehmens, sein Geschäft durch die Anpassung seiner Organisationsstrukturen und -prozesse zu erweitern, um so schnell auf Veränderungen der Nachfrage oder des Wettbewerbsumfelds reagieren und sich flexibel an neue Gegebenheiten anpassen zu können. Die organisatorische Skalierbarkeit ist vor allem deswegen für ein Unternehmen wichtig, um beim Expandieren nicht ineffizient zu werden.