Die Bilanzierung ist ein zentraler Bestandteil der Buchhaltung und dient dazu, die finanzielle Lage eines Unternehmens am Ende eines Geschäftsjahres darzustellen. Die Bilanz umfasst sämtliche Vermögens- und Kapitalgegenstände, die im Laufe des Geschäftsjahres erworben oder verkauft wurden, sowie offene Forderungen und Verbindlichkeiten. Ihr Hauptziel besteht darin, die Differenz zwischen den Aktiva (Vermögenswerten) und den Passiva (Schulden) eines Unternehmens zu ermitteln.
Warum ist Bilanzierung wichtig?
Die Bilanzierung bietet Unternehmen einen umfassenden Überblick über ihre Vermögenswerte und ist ein wesentliches Instrument zur Beurteilung der finanziellen Gesundheit eines Betriebes. Sie liefert dem Management wichtige Informationen über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens und dient als Orientierungshilfe bei der strategischen Entscheidungsfindung. Darüber hinaus ist die Bilanz für potenzielle Kreditgeber von großer Bedeutung, da sie ihnen ermöglicht, die Chancen und Risiken einer Kreditvergabe besser zu bewerten.
Was bedeutet Bilanzierung nach HGB?
Das Handelsgesetzbuch (HGB) schreibt Unternehmen, die ein Handelsgewerbe betreiben und einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordern, vor, jährlich eine Bilanz zu erstellen. Es legt auch fest, wie eine Bilanz aufgebaut und erstellt werden muss. Die Gliederungsvorschriften gemäß § 266 HGB geben vor, welche Positionen in der Bilanz erfasst und wo sie verbucht werden müssen. Ausgenommen von der Bilanzierungspflicht nach HGB sind Freiberufler wie Ärzte oder Journalisten sowie Einzelkaufleute oder Kleingewerbetreibende, deren jährlicher Umsatz unter 600.000 € und der Gewinn unter 60.000 € liegt.
Wie sieht eine Bilanzierung aus?
Die Bilanzierung erfolgt nach dem Prinzip der doppelten Buchführung, wobei eine Bilanz in Soll und Haben bzw. Aktiva und Passiva unterteilt wird. Die Aktiva stellen das Vermögen dar, über das ein Unternehmen verfügt, während die Passiva die Herkunft der Mittel darstellen, also das Eigenkapital (Rücklagen oder Überschüsse) und das Fremdkapital (Rückstellungen und Verbindlichkeiten).
Die Aktiva umfassen beispielsweise das Anlagevermögen (wie Gebäude, Maschinen oder Patente), das Umlaufvermögen (wie Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) sowie liquide Mittel wie Bargeld oder Bankguthaben. Die Passiva umfassen das Eigenkapital (wie gezeichnetes Kapital, Gewinnrücklagen) und das Fremdkapital (wie Darlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten).
Die Bilanzierung ist ein essentieller Prozess für Unternehmen, um ihre finanzielle Lage zu erfassen und zu dokumentieren. Sie bietet eine wichtige Grundlage für die Analyse und Bewertung der wirtschaftlichen Situation eines Unternehmens und ist daher unverzichtbar für das Management und externe Stakeholder wie Investoren oder Kreditgeber. Eine ordnungsgemäße und genaue Bilanzierung ist entscheidend für die Transparenz und das Vertrauen in die Finanzberichterstattung eines Unternehmens.