

Dieses Interview basiert auf einer Folge des torq.partners Finance Podcasts mit dem Gast Ante Spittler, Gründer und CEO von Moss. Die komplette Folge ist auf Spotify und YouTube als Videopodcast verfügbar.
Die größten Aha-Momente kamen aus der Praxis: erst Gastronomie mit echter Cash-Disziplin und persönlicher Haftung, dann Hypergrowth mit zehntausenden Transaktionen, Papierbelegen und aufwändigem Cleanup. Der Kontrast zu modernen Stacks in Sales und Marketing zeigte: Im Finance fehlten integrierte Systeme; das wurde zum Ausgangspunkt für Moss.
Systeme schlagen Heldentum. Nur wenn Abläufe so gebaut sind, dass sie ohne Gründer*innen funktionieren, egal ob in der Küche, im Service, Marketing oder Finance, lässt sich skalieren. Dieses Denken in wiederholbaren, messbaren Workflows ist der Kern von produktiver Automatisierung.
An Medienbrüchen, Insel-Tools und fehlendem Kontext. Rechnungen auf Papier, Kartenwildwuchs, getrennte Systeme ohne sauberes Matching. Das frisst Kapazität und blockiert Audits und Finanzierung. Die Einsicht: Finance braucht denselben Produkt- und Datenanspruch wie die übrigen Unternehmensbereiche.
Viele Teams sind noch beim Einstieg: Belege digital sammeln, Vorkontierung, saubere Reconciliation. Fortgeschrittene denken in Datenzusammenführung, Reporting/FP&A-Integration und Verantwortlichkeit im Budget. Die Spitze experimentiert mit KI, oft mit Fokus auf Buchungscodierung und Anomalien.

KI ist stark bei wiederkehrenden Codings und Qualitätssignalen. In der Praxis lassen sich sehr große Teile manueller Buchungsschritte eliminieren, wenn Regeln und Datenlage stimmen. Gleichzeitig bleibt Revisionssicherheit Pflicht: deterministische Logik zuerst, KI als Beschleuniger mit klaren Leitplanken.
Als Finance Suite statt Point-Solution. Ziel ist, Kosten- und Umsatzseite sowie den gesamten End-to-End-Flow abzudecken: von Budget und Genehmigung über Einkauf, Abgleich, Zahlung, Accounting bis hin zu Controlling/FP&A, mit Zahlungen als integralem Teil des Workflows.
Weil viele Teams über Jahre tragfähige manuelle Workarounds gebaut haben. Mit Personalwechseln, Sichtbarkeit und besserer Tool-Reife wächst die Bereitschaft, und wer einmal automatisiert, geht praktisch nie zurück zu manuell. Die S-Kurve nimmt gerade Fahrt auf.
Weg von Erfassung, hin zu Gestaltung: weniger Admin, mehr Steuerungsimpulse. Finance sitzt früher am Tisch, liest Muster in Kosten und Umsatz, priorisiert Maßnahmen und macht Teams in Produkt, Marketing und Ops messbar besser auf Basis sauberer Datenflüsse.
Ein Data Hub rund um Finance, tief integriert mit Ledger und operativen Systemen. Native KI-Agenten für Standardaufgaben, offene Schnittstellen für Spezialfälle und eine Workflow-Suite, die die gesamte Buchhaltung auf die Plattform zieht, mit Compliance by Design und Fokus auf den Wertbeitrag der Menschen.
Erst das stabile Fundament: klare Umsatz-/Kostenmaschinen, saubere Workflows, Compliance. Dann Human Touch minimieren; durch Ende-zu-Ende-Automatisierung im Einkauf-/Rechnungslauf samt Payments. Und KI pragmatisch nutzen: z. B. Monatsreporting durch ein Modell vorstrukturieren lassen und die gewonnene Zeit in Analysen investieren.
Cash- und Systemdisziplin. Beides zwingt zu klaren Entscheidungen, messbaren Prozessen und Produkten, die echte Effizienz stiften – nicht nur schöne Oberflächen. Genau das macht Finance vom Backoffice zum Enabler.